Beschreibung
Die Gesellschaft des Frühmittelalters kannte keine Gleichheit im heutigen Sinn, ein großer Teil der Menschen lebte in verschiedenen Graden von Abhängigkeit und Unfreiheit. Mit ihrer Arbeit schufen sie die Lebensgrundlage der gesamten Bevölkerung, während ihr Familien- und Alltagsleben in unterschiedlichem Ausmaß der Gewalt ihrer Herren unterlag. Die vorliegende Studie untersucht zahlreiche Aspekte unfreien Daseins: die Lebensformen von hörigen Bauern und Haus- bzw. Hofpersonal und die unterschiedlichen Auswirkungen von Unfreiheit auf Frauen, Männer und Kinder, den Zusammenhang von Arbeitsorganisation, Heiratsverhalten und der Aufweichung von Standesgrenzen sowie den Einfluss von Alter und Geschlecht. Weitere Themen sind die eingeschränkte Rechtsstellung Unfreier, ihre Situation bei Behinderung und Arbeitsunfähigkeit, die Bedeutung ständischer Abstufungen und handwerklicher Spezialisierungen sowie die ambivalente Situation des unfreien Ehemannes und Vaters, der zwar Autorität gegenüber Frau und Kindern, jedoch gleichzeitig dem Herrenrecht unterworfen war.
Autorin
Christiane Walter studierte Geschichte und Philosophie an der Universität Bremen. 2005–2006 war sie dort wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte.