Band 16

Matthias Berlandi

Birthplace of Valour

Landvergabe und Gewaltbewältigung im schottischen Spätmittelalter

344 Seiten
16,5 x 23,5 cm, gebunden
€ 59,–
ISBN 978-3-939020-36-3

Beschreibung

Birthplace of Valour bietet einen thematischen Zugang zur schottischen Geschichte des Spätmittelalters. Während in vielen Darstellungen der ›nationale‹ Befreiungskampf die Selbstbehauptung Schottlands in den Unabhängigkeitskriegen gegen England dominiert, widmet sich Matthias Berlandi der inneren Funktionsweise des kleinen Königreichs an der Nordgrenze Europas.

Durch umfangreiche Archivrecherche und die Neu- und Wiederentdeckung einer Vielzahl schottischer Urkunden ergibt sich ein völlig neues Bild des Königreichs Schottland. Hinsichtlich von Herrschaftspraxis und Verwaltung bemühten sich die schottischen Könige nicht um eine Zentralisierung nach englischem Vorbild, sondern beschritten eigene Wege. Die inneren Konflikte resultierten demnach nicht aus einer Anglisierung der Herrschaftspraxis der schottischen Könige, sondern aus einem Streit um die immer knapper werdenden Ressourcen in Schottland.

Nicht nur der Krieg mit England – auch klimatische und demographische Faktoren forderten die schottischen Entscheidungsträger immer wieder heraus.

Die Antworten, die sie darauf fanden, waren selten ideologischer Natur. Eine vielfach beschworene Scottish Identity bleibt schemenhaft. Vielmehr dominierte ein praktischer Realismus die schottische Innenpolitik, der dennoch nicht verhindern konnte, dass die Konflikte um Herrschaft und vor allem Herrschaftspartizipation im 15. Jahrhundert immer wieder in Gewalt eskalierten.

Birthplace of Valour ist ein ›Arbeitsbuch‹, das es den Rezipienten ermöglicht, aufgrund seiner modularen und thematischen Struktur, eigene Ideen im Vergleich mit oder zu Schottland zu verfolgen. Es kann als Ausgangspunkt hinsichtlich der Fragen zur Institutionalisierung von Recht und Wirtschaft in Bezug auf die Besonderheiten der schottischen Diplomatik oder die Ausprägung kultureller Konflikte vielfach in dia- und synchrone Betrachtungen in Studium und Lehre eingebunden werden.