Beschreibung
Bilder der Passion Christi und der Heiligenmartyrien, Bilder von Höllenqualen und dämonischen Peinigungen: Darstellungen, die gewaltsame Handlungen zeigen, machen einen wesentlichen Teil der Kunst des Mittelalters aus. Sie haben sich bereits seit längerem zu einem wichtigen Gegenstand der mediävistischen Forschung entwickelt. Ihre Interpretation bewegt sich oft zwischen zwei Extremen: die eine Seite sieht darin einen Ausdruck der symbolischen Kommunikation, die andere Seite geht davon aus, dass sich in den Bildern zeitgenössische Gewalterfahrungen niederschlagen. Die vorliegende Arbeit nimmt diese Diskussion zum Ausgangspunkt, um Fragen nach bildlichen Strategien, Kontexten und intendierten Wirkungen der Gewaltdarstellungen zu verfolgen. In der detaillierten Beschäftigung mit ausgewählten Objekten werden die oft radikalen Thesen auf den Prüfstand gestellt und das große Spektrum unterschiedlicher Formen und Funktionen mittelalterlicher Gewaltdarstellungen aufgezeigt.
AUTOR
Volker Hille studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Die vorliegende Dissertation entstand im Rahmen des Forschungsprojekts Violence Imagery in Late Medieval Germany: Rhetoric and Response Forms in Visual Representations of Martyrdom and the Passion der Universitäten Tel Aviv und Frankfurt am Main. Anschließend absolvierte er ein wissenschaftliches Volontariat am Museum Schnütgen in Köln.