Beschreibung
Die Gestaltung frühneuzeitlicher Altäre mit mittelalterlichen Bildwerken ist vielfältig; allein in Oberbayern können 750 Beispiele ermittelt werden. Im Fokus stehen Fragestellungen zu Gründen der formalen Überführung in christliche Altäre und zur funktionalen Einbindung von Skulpturen des frühen 11. bis späten 15. Jahrhunderts in katholische Kultformen des Früh-, Hoch- und Spätbarock. Barocke Altarneubauten in Süddeutschland erlauben Rückblicke auf historische, politische und kulturelle Tendenzen im Altbayern des 17./18. Jahrhunderts. Eine Vielzahl entstammt Wallfahrtsstätten, deren Wahrung, Wiederbelebung oder Neueinrichtung nach dem 16. Jahrhundert mit einer wirkungsvollen Präsentation mittelalterlicher Bildwerke einhergingen. Einzelne Ergebnisse lassen sich nicht auf andere gestaltungsgleiche Architekturen anwenden, wie ausgewählte Altäre in Kurbayern aufzeigen. Das Ziel ist es daher, neben der Dokumentation älterer Sakralkunst in süddeutschen Barockkirchen die verschiedenen Intentionen von Auftraggebern und Adressaten, den Gläubigen, in der Frühen Neuzeit herauszustellen.
Autorin
Diana Fleischer studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, der Humboldt-Universität und Freien Universität in Berlin. Nach der Promotion im Jahr 2013 arbeitete die Autorin als Wissenschaftliche Museumsassistentin i. F. bei den Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz; zwischen 2013 und 2014 war sie in der Skulpturensammlung des Bode-Museums in einem Ausstellungsprojekt tätig sowie 2015 für die Koordination einer internationalen Tagung zuständig. Zurzeit ist sie kuratorische Referentin im Rahmen eines Kooperationsprojektes.